Projekt Beschreibung
52° 31′ 16″
Nord
13° 25′ 39″
Ost
Umbau der Plansche Weydemeyerstraße in einen Wasserspielplatz.
Spielen macht schlau.
Wer erinnert sich nicht daran, mit wie wenig wir als Kinder eine ganze Welt erschaffen konnten. Nicht Playmobil, Lego oder Barbie waren angesagt, sondern draußen mit Sand und Matsch zu spielen, kleine Boote aus Rinde zu bauen, ein Stöckchen als Mast und ein Blatt als Segel. Nach Hause ging es bestenfalls zum Essen und zum Schlafen erst, wenn die Hand vor Augen kaum noch zu sehen war. Sehen Sie sich heute um an den Stränden von Ost- und Nordsee, an den Ufern der unzähligen Berliner und Brandenburger Seen. Gedankenverloren, voller Hingabe spielen die Kinder, kleine wie große, mit nichts anderem als Wasser, Sand und mit dem, was man sonst so findet. Ganze Burganlagen entstehen, Staudämme werden errichtet. Das reine Vergnügen, Kindern dabei zuzusehen. Nun ist es so, dass im Berliner Innenstadtbereich kein Ufer und oder gar Strand zu finden sind.
Um auch Großstadtkindern diesen Spaß zu ermöglichen, wurden vor Jahrzehnten die ersten Wasserspielplätze errichtet. Denn das freie Spielen ist für die Entwicklung von Kindern immens wichtig, regt es doch die Phantasie ebenso an, wie es die Motorik fördert.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das freie Spielen so gesund wie intelligenzfördernd ist. Während vor einigen Jahren noch Lernspiele empfohlen wurden, die Kinder auf die Schule und damit auf den Ernst des Lebens vorbereiten sollten, ist heute das freie Spiel das Gebot der Stunde. Ist doch auch schön, dass wir Erwachsene uns nicht in alle Belange der Kinder einmischen müssen.
Schluss mit Planschen.
Um Familien mit Kindern lange Fahrten ins Umland Berlins zu ersparen, wurden in den in Plattenbauweise errichteten Stadtteilen wie Hohenschönhausen oder Marzahn so genannte Kinderplanschen geplant und gebaut. Viele ältere Bürger des ehemaligen Ostteils der Stadt erinnern sich gern an die alten DDR-Zeiten mit den Planschen vor der Haustür. Seit den 1960er Jahren boten sie hunderten Kindern und auch Erwachsenen die Möglichkeit der kostenlosen Erfrischung. Und das hörbar ausgelassen, ein Paradies mitten zwischen den Hochhäusern.
Mit der Wende folgte dann die massenhafte Stilllegung der Planschen. Zu teuer, technisch nicht auf dem neuesten Stand, hygienisch bedenklich. Das war’s dann, dachten sich viele Menschen damals, und sie hatten Recht. Denn jahrelang passierte nichts, die Planschen lagen von Unkraut überwuchert brach, kein Geld.
Erst nach Jahren besann man sich und erste Planungen zur Instandsetzungen wurden auf den Weg gebracht. Die technischen Anforderungen an die Planschen, die heute richtigerweise Wasserspielplätze heißen, haben sich grundsätzlich geändert. So genannte „Planschbecken mit Wasserstau“ sind nicht mehr erlaubt. Heute werden Sprühsäulen elektronisch gesteuert. Wasser sprüht nicht dauerhaft, sondern in Intervallen, das spart Geld und fördert die Hygiene. Aber das erfordert Investitionen, entsprechende Mittel waren lange einfach nicht da.
Licht am Ende des Tunnels.
Dass er erhalten werden sollte, war lange klar, jedoch erst im Jahr 2014 wurde mit der konkreten Planung für den Umbau des Wasserspielplatzes in der Weydemeyerstraße 8 in Mitte begonnen. Unter Bürgerbeteiligung wurde die Planung schließlich 2016 abgeschlossen, im November des gleichen Jahres erfolgte der Baubeginn. Bis die feierliche Eröffnung im August 2018 erfolgen konnte, haben wir so manchen Spatenstich getan und die eine oder andere Leitung verlegt. Im Einzelnen heißt das: Verlegen von ca. 475 Meter Druckrohrleitungen, von ca. 100 Meter Entwässerungsleitungen und 280 Meter Steuerungskabel.
Für deren Verlegung haben wir sämtliche Erdarbeiten ausgeführt. Unsere Mitarbeiter haben 10 Magnetventile zur Ansteuerung der Wasserattraktionen eingebaut und eine Steuerungsanlage für den automatischen witterungsabhängigen Betrieb installiert. Im sichtbaren Bereich wurden 8 Bediensäulen, 2 Sprühstelen, 2 Wassersäulen, 3 Standduschen, 4 Mauerdüsen, eine Spielplatzpumpe, 14 Lemon Drop Bodendüsen und eine Wassersäule Aqua Girella eingebaut. Jetzt hoffen wir, dass die Kinder genau so viel Spaß haben wie früher ihre Eltern und Großeltern in der Plansche.
Wir bedanken uns beim Bauherren Bezirksamt Mitte von Berlin, den Planern Ingenieurbüro Obermeyer für das uns entgegen gebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.