Projekt Beschreibung

52° 29′ 42″

Nord

13° 19′ 53″

Ost

Installation einer Sprinkleranlage im Quartier Bundesallee in Berlin

Wo Wilmersdorf am wilmerdorfsten ist.

Ach, was wären wir nur ohne unsere Klischees. Wilmersdorf, mitten im alten Westberlin, gilt als Inbegriff bürgerlichen Lebens. Und so verwunderte es auch nicht, dass im erfolgreichsten und meistgespielten deutschen Bühnenstück die Wilmersdorfer Witwen aus dem 1986 uraufgeführten Musical Linie 1 des Berliner Grips-Theaters als Schablone für den spießigen Teil Westberlins herhalten mussten.

„Standesbewusste ältere Damen, die die preußischen Tugenden pflegen und hochhalten“, wie das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Inhalt des Liedes interpretiert. Die Berliner Zeitung beschreibt diesen Typus Frau als typisches Westberliner Phänomen einer wohlsituierten Dame, deren Verflossener ehemals auf einem einträglichen Posten saß. Die modernen Zeiten betrachtet sie als „zu schmuddelig, zu hektisch und zu sittenlos“. Das Berliner Stadtmagazin tip beschreibt die Damen aus dem Musical folgendermaßen: „Ihre Waffe ist der Stockschirm. Sie sind die personifizierte Lust am latenten Nörgeln. Ihre Uniform ist pietätvoll schwarz mit Kompotthut. Sie haben ganze Dynastien von Kaffeehausbesitzern durch den Verzehr von Schwarzwälder Kirschtorte reich gemacht.“

In diesem Sinne, ein Hoch auf die Klischees, die wie so oft sicher den einen mehr oder minder wahren Kern haben. Aber die 1980er Jahre sind Geschichte und die Veränderungen in Berlin haben auch vor Wilmersdorf nicht halt gemacht. Dieser sehr schöne Stadtteil hat sich zu einem ebenso weltoffenen wie lebenswerten Ort entwickelt. Ohne allerdings seine Identität zu verraten.

Umwelt schonen. Kosten sparen.

Alle Siemens-Motoren werden vor der Auslieferung auf Herz und Nieren getestet. Die erzeugte Leistung wird gemessen und der einwandfreie Betrieb des Kühlkreislaufs geprüft. Bislang wurde die beim Test entstehende Wärme über das Abwasser entsorgt. Zu kostenintensiv und keineswegs umweltneutral. Es wurde beschlossen, ein Umlaufkühlsystem zu installieren, an das gleichzeitig Motoren, Umrichter und Lötmaschinen der Werkhallen angeschlossen werden sollte. Das Berliner Ingenieurbüro RCI erstellte die Pläne und selbstverständlich ließen wir uns nicht lange bitten, denn für uns als »echte Berliner« war es natürlich eine Herzensangelegenheit, an dem Projekt für dieses Berliner Traditionsunternehmen an diesem historischen Standort mitzuwirken. Die Anforderung dieses Auftrags war, alles aus einer Hand zu bieten: Von der Vorfertigung und Logistikplanung, über die Materialbeschaffung bis zur Vor-Ort-Montage. Überdies sollten nach Fertigstellung die Wartungsarbeiten sowie die Einrichtung eines Notdienstes im Störungsfall gewährleistet sein. Für einen reibungslosen Betrieb des Systems mit einer Gesamtleistung von 4,8 MW und einem Volumenstrom von 830 m³/h wurden 8 Sommer-Rückkühler mit je 590 kW und 8 Winter-Rückkühler mit je 660 kW installiert. Es wurden 4000 m Kühlwasserleitungen aus schwarzem Stahlrohr und Edelstahlrohr DN 15 bis DN 300 verlegt, 13 drehzahlgeregelte Kühlwasserpumpen à 30 kW bis 45 kW, eine hydraulische Weiche DN 600, eine Enthärtungsanlage und eine Umkehrosmoseanlage montiert. Darüber hinaus waren wir für die MSR-Technik verantwortlich. Alles in Allem ein Projekt mit wirklichen Herausforderungen, dessen Vollendung uns sehr stolz macht.

Wir machen, was wir können
und können, was wir machen.

Sicher ist sicher.

Anders als zum Beispiel beim Eiskunstlaufen kommt in der Baubranche die Kür vor der Pflicht. Die Architekten machen ihre Entwürfe aufgrund der verschiedenen Bedürfnisse, die ein Gebäude gerecht werden muss. Natürlich geschieht dies auch unter Berücksichtigung des technisch Machbaren. In der Tiefe wird dann jedoch von Fachleuten geprüft und im Detail geplant. Das hat sich bewährt und der deutschen Baubranche weltweit einen guten Ruf verschafft. Sicherheit steht an erster Stelle und die Baugenehmigung wird erst erteilt, wenn diese Sicherheit unter allen vorstellbaren Szenarien gewährleistet ist. Mit wieviel Mühe und Geduld das zuweilen verbunden ist, davon wissen alle Beteiligten ein Lied zu singen. Nicht erst seit der Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen im Jahre 1996, die 17 Menschen das Leben kostete, ist der Brandschutz in den Fokus gerückt. Alle öffentlichen Gebäude sind mit Melde- und Löschsystemen auszustatten.

Die Hochtief Solution AG als Bauherr des Quartier Bundesallee beauftragte uns mit der Installation einer Sprinkleranlage als wesentlichen Teil des Brandschutzes. Hierfür wurden 15.000 Meter Sprinklerrohrleitungen in den Betondecken verlegt und 3.000 Sprinkler installiert. Die Prüfung ergab keine Mängel und so konnten wir die Anlage in technisch einwandfreien Zustand übergeben.

Wir bedanken uns beim Bauherren Hochtief Solution AG für das uns entgegen gebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.